So denken Millionäre – Die Beziehung zwischen Ihrem Kopf und Ihrem Kontostand
von T. Harv Eker
Wer ist T. Harv Eker?
T. Harv Eker (*10. Juni 1954) ist ein Autor, Geschäftsmann und Motivationsredner, der für seine Theorien über Reichtum und Motivation bekannt ist. Er ist der Autor des Buches “Secrets of the Millionaire Mind”, welches in deutscher Sprache als “So denken Millionäre” erschienen ist. Dieses Buch stand auf der Bestsellerliste der New York Times und auf Platz 1 der Wirtschaftsbuchliste des Wall Street Journal. Mindestens seit 2001 gibt Eker Seminare. In einem Artikel des Wall Street Journal aus dem Jahr 2005 wird Eker als Beispiel für die Veränderungen im Sachbuchbereich genannt. Der WSJ-Artikel untersuchte, wie er seine Seminare, seine Kontakte und seine persönliche Anhängerschaft als “Plattform” nutzt, um den Verkauf seines eigenen Buches zu fördern.
Viele Menschen meinen, dass wir unsere Fähigkeiten und unser Wissen ausbauen müssen, wenn wir viel Geld verdienen wollen. Hard Skills, soft Skills, Marketing, Kreativität, Kommunikation und vieles weitere mehr. Noch absurder ist die Annahme, dass finanzieller Erfolg vom Glück abhängig ist. Dabei ist unser Erfolg und Einkommen vor allem von unseren unbewussten Denkmustern und Glaubenssätzen abhängig.

Wir alle haben Glaubenssätze und Denkmuster, die darüber bestimmen, wie wir die Welt, unsere Mitmenschen und uns selbst wahrnehmen. Diese Muster werden uns bereits in der frühsten Kindheit von unseren wichtigsten Bezugspersonen „einprogrammiert“, vor allem von Eltern. Deshalb sind die Kinder armer Menschen häufig selbst zur Armut verdammt. Und umgekehrt sind in vielen Fällen die Kinder erfolgreicher Eltern selbst ebenfalls erfolgreich.

Es gibt allerdings auch Beispiele, bei denen die Kinder überhaupt nicht nach den Eltern kommen und sich genau gegenteilig entwickeln. Kinder von Millionären, die selber mittellos sind, oder Kinder aus einem armen Elternhaus, die selber unsagbar reich werden. Doch ein reines rebellieren gegen das arme, unvermögende Mindset unserer Eltern reicht allein nicht aus. In einem solchen Fall können wir es mit sehr viel harter Arbeit eventuell noch zu Wohlstand bringen, aber wenn wir nicht die Glaubenssätze und Denkmuster von Millionären entwickeln, werden wir sehr schnell alles wieder verlieren.

Doch nicht nur die Glaubenssätze und Denkweisen zu finanziellen Themen übernehmen wir von unseren Eltern, auch Handlungsmuster schauen wir uns von ihnen ab. Haben unsere Eltern hart für ihr Geld gearbeitet? Haben sie mutig investiert? Waren sie sehr sparsam und haben jeden Cent zwei mal umgedreht? Oder wurden wir von unserer Mutter bei finanziellen Belangen immer auf den Vater verwiesen? Dann sind wir womöglich heute selbst der Auffassung, dass finanzielle Angelegenheiten die Aufgabe des Mannes sind.

Ob nun das Mindset oder unser Handeln – wir werden keine anderen finanzielle Erfolge zeitigen können, wenn wir nicht über unsere aktuelle Programmierung hinauswachsen. Zumindest nicht nachhaltig und dauerhaft. Bei den meisten von uns (ansonsten würdest Du diese Zeilen nicht lesen, da Du bereits finanziellen Reichtum lebst) bedeutet das, alles zu vergessen, was wir über Geld und Erfolg zu wissen meinen, und ein vollkommen anderes Money-Mindset zu entwickeln. Und nicht nur in diesen Belangen sollten wir uns an denjenigen orientieren, die bewiesen haben, dass sie genau wissen, wovon sie sprechen. Aber wie viele Menschen kennst Du selbst, die kaum über finanziellen Spielraum verfügen, und dennoch Gott und die Welt mit finanziellen Weisheiten erleuchten wollen, die sie von ihrem Vater übernommen haben, der genau so pleite war wie sie?

Wenn wir an unserem finanziellen Erfolg etwas ändern wollen, dann müssen wir bei unseren Prägungen beginnen. Wir müssen uns sehr offen und ehrlich anschauen, welche Verhaltensweisen, welche Denkmuster und welche Glaubenssätze wir von unseren Eltern übernommen haben, und vor allem welche Ergebnisse sie uns bisher eingebracht haben.

Ebenfalls sehr erhellend ist der Blick aufs Konto. Denn auch wenn wir leicht der Meinung sein könnten, dass unser Kontostand rein durch unsere Einnahmen und Ausgaben bestimmt wird, so könnte nichts weiter von der Wahrheit entfernt sein. Tatsache ist, dass wir einen gewissen „finanziellen Pegelstand“ als unseren Status Quo entwickelt haben. Wenn wir mal etwas mehr Geld erhalten und so kurzfristig über unserem gewohnten Kontostand landen, dann werden wir dieses Extra-Geld wahrscheinlich direkt wieder ausgeben. Im schlechtesten Fall werden wir aufgrund des zusätzlichen Geldes übermütig und geben sogar noch etwas mehr aus, was unseren Kontostand unterm Strich sogar weiter sinken lässt. Schau Dir also Deinen Kontostand an und vergegenwärtige Dir Deinen individuellen „finanziellen Pegel“! Sind 10.000€ Dein Normal? Oder sind es nur 1.000€? Vielleicht landest Du ja am Ende des Monats regelmäßig bei 0€ oder schlimmer noch, sogar voll im Dispo? Was hat dieser Pegel mit Prägungen durch Deine Eltern zu tun?

Wenn Du bei dieser Selbstanalyse entdeckt hast, wie Du tickst, musst Du nur noch verstehen, dass Du in jedem Augenblick die Möglichkeit hast, Dich auf eine andere Denkweise einzustellen und Dich neu zu programmieren. Das gelingt, indem Du Dein aktuelles Mindset mit einem auf Reichtum ausgelegten Ersetzt.

Der Schlüssel zu neuen Denkmustern ist die stetige Anwendung von Affirmationen. Wir müssen regelmäßig neue, nützliche Glaubenssätze anwenden – beispielsweise im Rahmen einer Morgenroutine. Doch mit unseren Glaubenssätzen ist es, wie mit einer altmodischen Waage. Wenn in der Waagschale mit den negativen Glaubenssätzen ein bestimmtes Gewicht liegt, dann hilft es nichts, wenn wir in die andere Waagschale „ein paar Gramm positiver Glaubenssätze“ legen. Erst wenn die positiven Glaubenssätze überwiegen, wird sich die Waage bewegen und umschlagen.

Aus diesem Grund sind Affirmationen im Rahmen unserer Morgenroutine sinnvoll und ein guter Start in den Tag, aber sie reichen nun mal nicht aus. Immer dann, wenn wir im Alltag negative Glaubenssätze haben, müssen wir umgehen positive anwenden. Immer, wenn wir versucht sind, eine negative Verhaltensweise an den Tag zu legen, sollten wir es bewusst besser machen. Am Anfang wird es etwas Disziplin erfordern, aber mit der Zeit werden wir neue Gewohnheiten entwickeln.

Einen ganz persönlichen Tipp will ich mit Dir teilen: Besorge Dir eine Uhr, die zu jeder vollen Stunde ein Signal gibt. Alternativ kannst Du Dir auch einen entsprechenden Alarm auf dem Smartphone stellen. Immer wenn das Signal kommt, wendest Du Deine Affirmationen an! Auch wenn wir im Alltag auch mal nicht dazu kommen, so wird bei stündlicher Anwendung unserer Affirmationen schnell ein entsprechendes Gegengewicht in der Waagschale erzeugt.

Ein übergeordneter Fehler im Mindset armer Menschen ist, die Verantwortung für das eigene (finanzielle) Schicksal an andere abzugeben und/oder die Schuld für das eigene Unvermögen bei anderen zu suchen. Reiche Menschen übernehmen ohne Wenn und Aber die Verantwortung und handeln entsprechend. Höre damit auf, andere Menschen für Dein Schicksal verantwortlich zu machen oder die Schuld bei ihnen zu suchen! Es geht einzig und allein darum, wie Du denkst, handelst und reagierst. Du bist nicht Opfer, sondern der Schöpfer der Welt.

Habe deshalb stets Deine Unternehmungen und deren Resultate im Blick! Reite keinen toten Gaul und wenn etwas nicht lohnenswert ist – was nicht nur finanzieller Natur sein muss – dann ist es an der Zeit, abzusteigen. Versuche nicht, entgegen der empirischen Daten, eine erfolglose Unternehmung mit aller Gewalt zum Erfolg zu führen, sondern halte Dich einfach an diesen einfache Erfolgsrezept: Mache weniger von dem, was nicht funktioniert, und mache mehr von dem, was funktioniert.

Ein weiteres Problem armer Menschen ist, dass sie nur bei der bloßen Erwähnung von Geld unglaublich negative Gefühle haben. Dies lässt sich natürlich nicht von einem Tag auf den anderen ändern, da diese Gefühle häufig auf viele Jahre negativer Erfahrungen fußen. Aber so lange wir es nicht schaffen, finanziellen Themen zumindest neutral gegenüber zu stehen, besser noch Spaß und Freude beim Thema Geld zu empfinden, werden wir arm bleiben.

Auch kann häufig beobachtet werden, dass arme Menschen nicht gut über Reiche denken. Sie seien unehrlich, herzlos, gierig, oberflächlich, gehen über Leichen und vieles mehr. Doch damit ist vorprogrammiert, dass wir niemals erfolgreich werden – wer möchte schon so sein, wie wir denken, dass reiche Menschen wären? Angehende Millionäre sollten eine positive Einstellung zu Geld haben und positiv über andere Millionäre denken.

Um Reichtum erlangen zu können, müssen wir bereit sein alles zu geben. Unsere Freizeit, unseren Schlaf, ja selbst unser Leben. Wir müssen bereit sein, alles auf uns zu setzen und wenn dies bedeutet, dass wir in den ersten Jahren 16 Stunden am Tag arbeiten müssen, dann müssen wir ohne nachzudenken bereit dazu sein, diesen Preis zu zahlen.

Und auch unaufhörliches Lernen und ständige Weiterentwicklung ist ein Preis, den Du zu zahlen bereit sein musst. Musst Du Dich ständig mit Investment-Strategien beschäftigen oder das Programmieren lernen? Ist eine neue Sprache notwendig oder musst Du Deine Allgemeinbildung auf Vordermann bringen? Das ist der Preis, den Du für Deinen (finanziellen) Erfolg zu zahlen bereit sein musst!

Reiche Menschen denken groß und haben von Anfang an das konkrete Ziel, viel Geld zu verdienen. Arme Menschen haben lediglich den Wunsch, ausreichend Geld zu verdienen, um sich auch am Monatsende noch die Lebensmittel kaufen zu können, die man möchte und nicht die, welche im Budget liegen. Wir erhalten das, wonach wir bitten – ob das nun ein paar Hundert Euro sind, oder Millionen.

Wir können keinen wahren Reichtum erlangen, wenn wir uns weiterhin nach Stunden bezahlen lassen. Denn egal was wir machen und wie viel wir pro Stunde verlangen, mehr als 24 Stunden können wir am Tag nicht arbeiten. Und auch das nicht für lange Zeit. Deshalb lassen sich Millionäre für das Ergebnis und die Qualität ihrer Ergebnisse bezahlen. Nur so ist Dein Einkommen nach oben hin beliebig skalierbar.

Arme Menschen streben ständig danach, ihr aktives Einkommen zu steigern. Millionäre wissen, dass es vor allem um unseren Netto-Wert („Net-Worth“) geht. Dieser beinhaltet ebenso unser passives Einkommen, den Wert von Firmenbeteiligungen, Investitionen und vieles mehr. Gleichzeitig müssen wir unsere Ausgaben auf schlaue Weise reduzieren. Es geht vor allem um ein gesundes Gleichgewicht zwischen Einnahmen, Ausgaben und Ersparnissen.

Übermäßige Ausgaben für Luxus-Güter oder gar Statussymbole, nur um anderen Menschen zu imponieren, sind absolut fatal. Nur Menschen mit einem zu geringen Selbstwertgefühl geben an und flexen mit teuren Autos, Uhren oder Kleidungsstücken. Wer wirklich erfolgreich ist und über finanzielle Freiheit verfügt, stellt dies selten zur Schau.

Das bedeutet allerdings nicht, dass Du nicht auch mal Geld für Luxus ausgeben darfst. Lege Dir ein extra Konto an, auf welches Du regelmäßig 10% Deiner Einnahmen einzahlst. Dieses Geld darf guten Gewissens dazu verwendet werden, Dich die ein Millionär zu fühlen. Genau darum sollte es gehen, nicht darum, anderen zu imponieren oder Dir Bestätigung und Anerkennung zu kaufen. Doch wenn Dir etwas ein reiches Gefühl gibt, dann darfst Du Dir diesen Luxus von den Ersparnissen auf Deinem Vergnügungs-Konto gönnen.

Ein weiteres Konto sollte für Investitionen eingerichtet werden. Hier sollten auch nicht weniger als 10% der Einnahmen eingezahlt werden. Nimm Dir regelmäßig Zeit, dieses Geld in Aktien, Fonds oder direkt in Unternehmen zu investieren.

(Erfolg-)reiche Menschen glauben an sich, haben ein gesundes Selbstwertgefühl und wissen, dass sie nur das Beste verdient haben. Arme und unvermögende Menschen sind sich ihrer Qualitäten nicht bewusst bzw. stellen ihr Licht zumindest mächtig unter den Scheffel. Wenn das Leben dann daran geht, Erfolg und finanzielle Mittel zu verteilen, halten sie sich dezent im Hintergrund und bekommen so maximal die Reste.

Dadurch, dass reiche Menschen ihren Wert kennen und an sich glauben, schaffen sie es auch mit Leichtigkeit, andere Menschen von ihren Plänen zu überzeugen. Sie schaffen es, Menschen zu begeistern und zu führen, während arme Menschen nicht einmal in sich selbst das Feuer zu entfachen vermögen.

Hier noch einmal die wichtigsten Unterschiede im Denken von armen und reichen Menschen:
- Reiche Menschen glauben: “Ich erschaffe mein Leben.” Arme Menschen glauben: “Das Leben passiert mir.”
- Reiche Menschen spielen das Geldspiel, um zu gewinnen. Arme Menschen spielen das Geldspiel, um nicht zu verlieren.
- Reiche Menschen sind darauf aus, reich zu sein. Arme Menschen wollen nicht mehr arm sein. Unser Geist versteht kein „nicht“ und so erschaffen sich arme Menschen ihren eigenen Teufelskreis der Armut.
- Reiche Menschen denken groß. Arme Menschen denken klein.
- Reiche Menschen konzentrieren sich auf Chancen. Arme Menschen konzentrieren sich auf Hindernisse.
- Reiche Menschen bewundern andere reiche und erfolgreiche Menschen. Sie gönnen ihnen ihren Erfolg und feiern sie. Arme Menschen ärgern sich über reiche und erfolgreiche Menschen. Sie sind, zumindest unbewusst, neidisch und fragen sich ständig: „Warum er/sie, und nicht ich?“.
- Reiche Menschen verkehren mit positiven, erfolgreichen Menschen. Arme Menschen verkehren mit negativen oder erfolglosen Menschen.
- Reiche Menschen sind bereit, für sich und ihren Wert zu werben. Arme Menschen denken negativ über Verkauf und Werbung. Sie verstecken ihr Angebot und stellen ihr Licht unter den Scheffel.
- Reiche Menschen sind größer als ihre Probleme. Arme Menschen sind kleiner als ihre Probleme.
- Reiche Menschen sind ausgezeichnete Empfänger. Arme Menschen sind schlechte Empfänger.
- Reiche Menschen werden nach ihren Ergebnissen bezahlt. Arme Menschen wollen nach Zeit bezahlt werden.
- Reiche Menschen denken “und”. Arme Menschen denken “entweder/oder”.
- Reiche Menschen konzentrieren sich auf ihr Nettovermögen. Arme Menschen konzentrieren sich auf ihr Arbeitseinkommen.
- Reiche Menschen verwalten ihr Geld gut. Arme Menschen verwalten ihr Geld schlecht.
- Reiche Menschen lassen ihr Geld hart für sich arbeiten. Arme Menschen arbeiten hart für ihr Geld.
- Reiche Menschen handeln trotz ihrer Angst. Arme Menschen lassen sich von der Angst aufhalten.
- Reiche Menschen lernen und entwickeln sich ständig weiter. Arme Menschen denken, dass sie schon alles wissen oder sind unmotiviert sich neue Kenntnisse und Fähigkeiten anzueignen.
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